Marie und ihr neuer Körper
Meine neu modellierten Körperteile - ja, ich war sehr fleißig in der letzten Zeit - in Wachs eingebettet, warten auf den frischen Gips für das jeweils erste Formenteil.
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Ich hatte mir vorgenommen, einen neuen, weiblichen, etwas kleineren und zierlicheren Körper zu modellieren, der mit Zugfedern aus Metall zusammengehalten wird. Allerdings setzte ich mir das Ziel, dass die Harmonie der äußeren Erscheinung nicht durch Metallstifte oder breite Führungsschlitze im Porzellan beeinträchtigt werden sollte. Ich liebe technische Herausforderungen und machte mich eifrig daran herauszufinden, wie sie sich lösen lassen. Für die Knie stellte ich mir ein Doppelgelenk vor - für maximale Beweglichkeit - das gebogen dennoch weich und rund wirkt. Viele, um genau zu sein - dreiundfünfzig Formenteile - später sind alle Gipsformen fertig. Die komplizierteste Form besteht aus sechs Einzelteilen und hat mich reichlich Nerven gekostet.
Der erste Guss mit Porzellan.
Im Brennofen.
Für das Gesicht habe ich mich von den Gemälden Francois Bouchers und Elisabeth Vigée-Lebruns inspirieren lassen, die zahlreiche Portraits französischer Adliger zur Zeit des Rokokos anfertigten.
Nach Wochen, in denen ich spät abends nur noch vom Arbeitsplatz aufgestanden bin, um im Bett zu schlafen und nicht auf der Arbeitsplatte, ist „sie“ entstanden. Dafür hat sich alles gelohnt. Ich könnte im Moment nur dasitzen und sie anschauen - Marie.
♫ ♪ Lausche jetzt bitte einer imaginären Fanfare, irgendwas mit Tatattaaaa…♫ ♪