Wie ich dazu gekommen bin, bewegliche Figuren aus Porzellan zu gestalten.
Meine Geschichte
Ein paar besondere Knoten im Faden, der sich durch mein Leben zieht, die du vielleicht interessant findest…
Ich war ein sehr schüchternes Kind und habe gerne allein, in meiner eigenen Welt versunken, gespielt und gebastelt. Mit Schere, Kleber und Papier versorgt, hat man mich stundenlang nicht mehr gesehen. Über die Jahre habe ich all die verschiedenen Materialien wie Pappe, DAS Pronto (eine Modelliermasse mit hohem Papieranteil), Ton, Silberdraht, Cernit (ein Polymerton), Silikon, Keramin-Gießmasse, Gips und so vieles mehr ausprobiert.
Mein Vater war Meister in einer Fabrik für Nähmaschinen; und so bekam ich mit acht Jahren eine eigene zu Weihnachten. Mit dieser Maschine nähe ich heute noch. Ich habe übrigens festgestellt, dass Gegenstände, die geschätzt werden, viel länger halten als andere.
Ich besaß irgendwann auch ein ganzes Arsenal an Scheren, Klebern, Zangen, Sägen und natürlich auch Modellierwerkzeugen. Denn am liebsten habe ich kleine Figuren modelliert, denn die Figuren, die es zu kaufen gab, entsprachen nicht meinen Vorstellungen.
Zu meinen Western-Figürchen hat mich die Serie „Western von Gestern“ inspiriert. Die Pferde, auf denen die Figuren sitzen, waren aus einem Kaugummiautomaten und ich hatte den Figuren damals auch noch ein Haus aus Pappe gebaut, mit Zorros Geheimversteck. Weil mein kleiner Westernmann als Zorro verkleidet für die Gerechtigkeit ritt.
Wenn ich Häuser für meine Figürchen gebastelt habe, dann hatten sie immer Türen und Fenster, die sich öffnen ließen und waren möglichst bis ins kleinste Detail eingerichtet.
Viel Freude hatte ich auch daran, einen kleinen Raddampfer und ein Segelschiff aus dünnem Furnierholz zu bauen, mit den Möbeln aus Holzspänen und kleinen Männchen aus Draht.
„Sajapi“ war 1983 mit seinen zehn Gelenken meine erste bewegliche Figur. Ich habe ihn aus Silberdraht gebogen und Arme und Beine mit Leder umwickelt. Den Kopf Sajapis habe ich aus Ton modelliert, weil Ton im Vergleich zur Papiermasse, die für den Rumpf verwendet habe, viel feiner und filigraner zu bearbeiten war. Für die Haare habe ich schwarzen Futterstoff ausgefranst und das Gesicht mit Bleistift gezeichnet.
Ton habe ich auch für den „Tanzende Indianer“ verwendet. Leider ist ungebrannter Ton sehr empfindlich und ich kann mich nicht daran erinnern, wie oft ich den „Tanzenden Indianer“ und seine Freunde nach dem Staubwischen wieder zusammenkleben musste. So war er auch einer der ersten, die ich später in den Brennofen stellte, als ich einen hatte.